Sicher auftreten vor Kamera und Mikrofon: Tipps vom Schauspieler Nicolai Tegeler ⎪ Dirk Rabis
Shownotes
Vielen bekannt aus TV- oder Theaterproduktionen, nimmt uns der Schauspieler, Regisseur, Filmemacher und Produzent Nicolai Tegeler mit auf eine Reise an Drehorte und Sets. Eine Reise voller Erlebnisse vor Kameras oder Mikrofonen. In dieser Episode gibt euch Nicolai Tipps, teilt persönliche Erfahrungen und zeigt auf, wie auch ihr authentisch Sicht- und Hörbarkeit erreicht. Strahlkraft, vor und hinter der Kamera, dem Mikrofon.
Was du aus dieser Episode für dich mitnehmen kannst:
• Was Authentizität bewirkt
• Gut gestimmt und vorbereitet
• Selbstbild und Fremdbild, vor und hinter der Kamera
• Dieses Kribbeln im Bauch
• Hilfreiche Übungen vor der Aufnahme
• Die Angst zu scheitern und der Umgang mit ihr
• Coaching, Stimmtraining und Co., Sinnvoll?
• Einen Blick hinter die Kulissen der TV-Produktionen
• Das Set: Faszinierend und anstrengend zugleich
• Als Komparse Erfahrung vor der Kamera sammeln
• Sich zeigen auf sozialen Medien
• Die Fallhöhe, was passiert wenn…
• Der Umgang mit Lob und Kritik
• Keine Angst vor Technik
• Wirklichkeit oder künstliche Intelligenz? Ein Leben mit KI.
• ...
Highlights im Podcast: [00:01:14] "TV-Star und Schauspieler Nikolai Tegeler im Interview" [00:10:24] "Die Herausforderungen des Showbusiness: Authentizität und Kraftakt" [00:14:19] "Erfolgsdruck und Vorbereitung: Nur wichtig für Schauspieler?" [00:18:41] "Menschliche Erfahrungen am Set: Schauspieler erzählt" [00:23:45] "Erfolgreicher Hörspiel-Sprecher gibt Tipps für Auftritte" [00:32:01] "Sichtbarkeit auf Social Media: Nutzen und Risiken" [00:38:23] "Menschlichkeit bleibt trotz KI-Revolution im Fokus"
In diesem Podcast werden gleich mehrere Themen besprochen:
- Social Media als nützliches Instrument, das jedoch auch Nachteile hat
- Umgang mit Privatsphäre auf Sozialen Medien
- Wichtigkeit einer guten Vorbereitung und des Umgangs mit Erfolgsdruck
- Arbeiten in der Kunst und vor der Kamera
- Warten am Set und Herausforderungen der Film- und Schauspielwelt
- Authentisch bleiben und die richtige Modulation finden
- Einstieg in die Welt der Hörspiele und praktische Erfahrungen
- Social-Media-Plattformen für die Arbeit nutzen und Unterschiede
Ihr möchtet mehr über den Schauspieler Nicolai Tegeler erfahren, dann besucht gerne seine Webseite unter https://nicolai-tegeler.de
Informationen über den TV, Talkshow und Podcast-Moderator Dirk Rabis findet ihr im Netz unter:
https://expertentalkshow.com/moderatoren/ https://www.springer.com/de/book/9783658316488 https://der-pr-berater.de//dir-rabis/ https://de.linkedin.com/in/dirkrabis https://www.xing.com/profile/Dirk_Rabis https://dienstleister-strategien.de https://impodcast.de
Transkript anzeigen
00:00:00: Beide sind wir Filmemacher, Sprecher, Geschichtenerzähler. Beide in der TV- und Medienwelt unterwegs. Und dennoch könnten unsere Geschichten, Geschichten die uns beide prägen, unterschiedlicher nicht sein. Grund genug, euch auf eine kleine Reise mitzunehmen. Eine Erfahrungsreise, die euch inspirieren und Mut machen soll, eure eigenen Geschichten zu erzählen und nach außen zu tragen. Geschichten, die euch auf eurem Weg in eure Sichtbarkeit einiges erleichtern sollen. Geschichten, die so gesehen hörenswert sind. Freut euch mit mir auf mein heutiges Gespräch mit dem wunderbaren Schauspieler, Regisseur und TV-Moderator Nikolai Tegeler.
00:00:45: Lieber Nikolai, ich grüße dich ganz ganz herzlich ins ferne Berlin. Wow, was für ein Entourage, ein Anfang. Das ist etwas sprachlos, was natürlich nicht richtig ist. Im Podcast sollte man ja viel sprechen, aber bei so einem schönen Willkommensgruß, ja da geht nicht nur das Herz auf, sondern tatsächlich ein Lächeln ins Gesicht und vielen Dank. Toll, danke.
00:01:14: Super. Ja, Nikolai, schön, dass du dir die Zeit heute für mich nimmst oder auch natürlich für unsere Zuhörer. Ich sag mal, wir haben vielleicht doch die eine oder andere Möglichkeit, aber die Zuhörer nicht jeden Tag dich zu erleben. Und ich muss gestehen, natürlich kennt man dich aus dem Fernsehen, aus TV-Produktionen wie zum Beispiel Soko Leipzig oder auch deinen regionalen Produktionen, die du hast mit Tegela Trift, wo du ganz ganz tolle Leute moderieren, begleiten und befragen darfst und auch vorstellen darfst. Und ja Natürlich auch aus Klassikern, so kleinen Filmproduktionen, die aber eine riesen Außenwirkung hatten, wie zum Beispiel Star Wars Jedi Fallen Order. Ein Klassiker bis heute und ich muss sagen, wer dich dort erlebt, ich glaube, der hat das Herz sofort an dich verloren. Also Herzlichen Dank für deine Art, denn auch du inspirierst, darf ich sagen, und das uns fast jeden Tag oder oft im Fernsehen und auf anderen Medien. Auf den Theaterbühnen natürlich. Ich weiß, lass mich kurz, ich habe jetzt unendlich gesprochen, merke ich gerade, aber du bist ja auch nicht nur Schauspieler, du bist ja auch im Theater unterwegs. Ich glaube, jedermann ist gerade für euch aktuell auf der Liste. Ist das richtig?
00:02:22: Aktuell ist es tatsächlich. Obwohl wir gerade nicht spielen, bin ich in den Vorbereitungen dafür, weil ich den mehr oder weniger produziere und inszenieren kann, darf, soll. Das war so ein Herzprojekt. Oder letztes Jahr habe ich den zusammen mit einer ganz tollen Kollegin, der Sabine Gripper, die eigentlich aus einem ganz anderen Bereich kommt, nach anderthalb Jahren nach Belitz auf die Open-Air-Bühne während der Landesgartenschau in Brandenburg gebracht und da waren das wirklich ganz toller Erfolg mit einem großartigen, liebenswerten Ensemble, die sich bis heute ja noch verständigen in der WhatsApp-Gruppe Und das hat mich so beflügelt, dass wir weiterziehen. Und jetzt entstehen so ein paar schöne Möglichkeiten, wo wir weiter in diesem Land spielen können. Weil ich finde, der Jedermann, wenn ich das noch sagen darf, ist für mich so eines der ältesten Stücke, die ich kenne und trotzdem ist es so wahnsinnig aktuell und
00:03:24: spielenswert, weil
00:03:27: es die Art von Theater oder Theaterstück ist, die mich so wahnsinnig berührt, weil es so authentisch ist. Es spricht genau das an, worum es im Leben geht. Man kommt mit nichts und letztendlich geht man mit nichts. Und es ist, wie du die Zeit hier im hier und jetzt verbringst und nicht was du machst und welche tollen Dinge du erreichst, sondern wie du dich gibst und wie du die Zeit nutzt und wie du sie auch mit anderen nutzt.
00:03:57: Du hast uns gerade eine wunderbare Brücke geschlagen, Lieber Nikolai, weißt du das? Du hast gesagt, wie Jedermann und man kommt gefühlt mit nichts und man geht mit nichts und dennoch die Authentizität spielt eine große Rolle und ich muss dir sagen, das ist das, was unsere Zuhörer nicht nur an dir schätzen, sondern eine Thematik, Vor der sie sich jeden Tag eigentlich sehen. Denn wenn sie daran denken, Mensch, wie gehe ich in die Öffentlichkeit? Ich habe nichts, ich kann eigentlich wirklich noch nichts vor der Kamera, vor dem Mikrofon. Und ja, das ist so eine Schwellenangst, glaube ich, die viele haben. Begründet oder unbegründet? Also das ist etwas, das erlebst du glaube ich auch. Ich meine, du lebst ja viele Leute am Set, in Produktionen und so weiter. Hast du das auch schon feststellen können, dass viele Leute eigentlich vollkommen unbegründet irgendwo Hemmungen haben, sich sichtbar oder hörbar zu machen vor der Kamera oder vor dem Mikrofon?
00:04:47: Definitiv. Also ich kenne es tatsächlich auch im umkehrten Schluss, dass es viele gibt, die vermeintlich was können, aber sie können eigentlich nichts und die sind dann meistens die Lauten Und diejenigen, die sich nach vorne drängen, die rampen Säue. Oder diejenigen, die dann denken, sie sind der Mittelpunkt der Erde. Aber es gibt tatsächlich auch eine ganze Menge von Menschen, die so eine, und das liebe ich eigentlich sehr, so eine Bescheidenheit an den Tag legen, sind für mich eigentlich die berührendswertesten Menschen, die ich so begegnen darf. Weil ich liebe das so, wenn jemand eigentlich im normalen Leben, sage ich jetzt mal so salopp, gar nicht so auffällig sich verhält, aber dann auf der Bühne oder vor der Kamera oder auch vor dem Mikrofon so wahnsinnig aufgeht, wie einen Strauß Blumen Einmal entfaltet und du denkst so, oh das war doch eigentlich gerade nur so ein kleines graues etwas. Und auf einmal ist da so ein Punkt, das finde ich so schön.
00:05:58: Ja.
00:06:01: Das imponiert mir richtig.
00:06:03: Davon könnte es ruhig noch mehr Leute geben. Ah, sehr schön. Also ich muss dir sagen, ich darf das auch erleben, wenn es bei mir in den Shows oder in den Warm-Ups so weit ist. Ich muss dir sagen, ich bin so ein kleiner Herzensmensch und so hast du mich glaube ich auch schon kennengelernt. Ich bin so ein bisschen haptisch. Also ich knuddel gerne, ich nehm gerne in den Arm, ich nehm gerne mit, egal ob vor Ort oder auf meinem Weg oder wo auch immer und versuche den Menschen so ein klein wenig das Positive mit auf den Weg zu geben. Dass man wirklich sagt, pass auf, wir gehen das jetzt gemeinsam an und macht dir überhaupt keinen Stress, das wird total cool. Also und das ist was, ich glaube, da stimmst du mir zu, das war diese Situation, wenn wir die erleben einfach, dass sie uns auch selber als Moderatoren eine riesen Freude bereiten,
00:06:45: oder? Ja, Das Schönste ist immer, ich kann mich an eine Kollegin, ich lasse jetzt mal den Namen, da hatte ich ein Interview. Ich kenne die Kollegin als eine unglaublich tolle Schauspielerin, die auch nicht auf den Mund gefallen ist. Und ich dachte mir, ach, das wird ganz easy, dieses Interview. Und wir bereiten alles vor und auf einmal sind dann da drei, vier Kameras um sie herum gebaut und ich setze so an und ich bekomme, das war sicherlich auch mit meine Schuld, weil ich die Fragen so gestellt habe, dass ich eventuell auch nur ein Ja oder Nein bekomme. Aber ich war so, ich war so vom Haus gegangen, weil die war immer im Redefluss und da bekam ich tatsächlich auch nur ein Ja und ein Nein. Und es ging so die ersten 10 Minuten und ich bin geschwommen und ich habe geschwitzt. Und ich dachte, das gibt es doch gar nicht. Wieso? Wo ist denn das hin? Und ich glaube, ich musste sie auch erst mal warm werden. Dann war es ganz toll. Das war ein ganz tolles Interview am Ende. Aber der Anfang, ich konnte es gar nicht fassen. Das habe ich irgendwo falsch. Da bin ich immer im Vorgespräch und bevor die Kamera angeht, macht man so ein bisschen warm und auch zusammen. Und macht das auch locker, dass man jetzt nicht sagt, okay, jetzt geht die Kamera los. Man ist dann so auf Hab 8. Nein, überhaupt nicht. Es war nur so für mich faszinierend, dass das ganz anders ablief am Anfang. Ja,
00:08:14: ja, ja, ja, ja, ja. Ja, aber du wirst merken, oder was ich unseren Zuhörern auch zum Beispiel mal ganz kurz mit auf den Weg gehen kann, auch wenn wir beide es gewohnt sind vor der Kamera und vor Mikros zu agieren oder als Sprecher auch zu treten, es ist dennoch so, dass auch wir beide jetzt vor unserem heutigen Take, vor unserer Aufnahme, uns tatsächlich auch nochmal kurz abgestimmt haben. Also es ist wirklich nichts Neues draußen oder auch in der Berufsszene von uns, dass wir sagen, der Austausch vorab wird geschätzt. Ob der vor Ort ist, als Warm-Up oder wie auch immer. Oder dass wir sagen, wir treffen uns auch mal jetzt hier wie ich aus dem Rhein-Main-Gebiet zum Beispiel und nach Berlin zu dir kurz einfach mal das ist ja das Tolle mit den Videos heute oder?
00:08:56: Also ich finde das ja auf jeden Fall ist das toll. Also ich liebe es auch wieder die Menschen, wie du hast das vorhin so schön gesagt, zu knuddeln oder mal anzufassen. Weil ich finde, das fehlte mir gerade ganz besonders auch in der Corona-Krise. Aber die Chance, die sich natürlich da bietet, dass wir mal kurz vorher mal gucken, Mensch, wie hört sich der andere an? Hat man eine Ebene zusammen? Ist da schon eine Tür aufgegangen? Als wenn man so sagt, so hallo, herzlich willkommen und man ist erst mal so erschlagen, weil man gar nicht weiß, wie und was. Das ist eine tolle Chance und das finde ich auch sehr wichtig, dass man Gespräche führt.
00:09:36: Ja, sehr schön, sehr schön, sehr schön. Sag mal, wenn du einfach jetzt mal so deine Erfahrungen so ein bisschen schilderst, Für dich war es glaube ich auch nicht so direkt so ganz leicht am Anfang vor der Kamera, oder? Ich meine von uns wird eigentlich immer erwartet, dass wir, ich sag jetzt mal, vor der Kamera oder man denkt eigentlich, dass wir, du hast es eben angesprochen, vor die Kamera treten und strahlen. Was ich versuche den Menschen auf den Weg zu geben, das ist Strahlkraft. Aber das Strahlkraft hat natürlich, sagen wir mal, ja auch Energie kostet und vielleicht selber einen gewissen Erfahrungsschatz hinter sich birgt. Kurzum nochmal die Frage, hast du auch vor der Kamera früher oder vor dem Mikrofon, wenn du an deine ersten Takes zurückdenkst, war das für dich auch schwierig oder geht nur mir das so?
00:10:24: Ach, schwierig. Ich finde ja, also du sagst was ganz richtiges. Ich finde immer, wenn wir uns entschieden hätten, bei einem Supermarkt an der Kasse zu sitzen. Und ich meine, das ist gar nicht despektierlich. Ja, ja. Ja, ja. Ich als Kunde zumindest, dass da jemand sitzt, der, das kriegen wir ja leider auch nicht geboten, freundlich ist, mal lächelt. Das ist ein sehr monotoner Job auf Dauer, aber der ist halt und die, sagen wir mal, die Erwartungshaltung der Kundinnen, die da reingehen, sind dann, wenn überhaupt, nur, dass jemand nickt und freundlich ist und da seine Arbeit macht. Jetzt ist es Aber in der Kunst doch nochmal anders. Von dir als Moderator oder Moderatorin, als Schauspieler oder Schauspieleratorin, Schauspielerin. Ist es ja doch irgendwie. Und das meiste, was wir verkaufen, ist ja eigentlich die Kraft auf der Bühne oder vor der Kamera. Also diesen Moment Menschen zu bezaubern und vielleicht mal für einen Moment zu entführen aus ihrem Alltag. Und das ist ein Kraftakt, finde ich. Das ist ein Kraftakt. Und sich dessen bewusst zu sein, ist, glaube ich, ganz echt und wichtig. Und natürlich sind wir auch nur Menschen. Das dürfen wir nicht vergessen. Das heißt, wir haben auch gute und schlechte Tage. Ich habe mal über Markus Lanz gelesen, dass der auch vor jeder Talkshow sich erst mal ein, zwei Espresso reinpfeift und auch nochmal fünf Minuten oder so brauche, um runterzufahren. Ich finde das richtig. Ich weiß aber auch, wenn ich, ich kann, ich bin zum Beispiel ganz oft vor einer Aufzeichnung oder vor der Kamera oder bevor ich auf die Bühne gehe, bin ich sehr müde. Ich werde immer sehr müde. Das ist aber eine Form dessen, mich zu entspannen, weil ich sehr angespannt bin. Das klingt doof, tatsächlich so. Und ich versuche mich dann zu fokussieren und aber auch loszulassen. Und das gelingt mir mal mehr, mal weniger. Das schönste ist dann, wenn es losgeht, also ich rausgehe und es anfängt. Und ich finde dann und das ist sicherlich noch mal was anderes als beim Schauspieler vor der Kamera. Wenn du dich da versprichst, ist es doof, weil da muss der Take noch mal gemacht werden. In einer Live-Moderation oder auf der Bühne, finde ich, dann geht es eigentlich nur noch darum, dass du so versuchst, bei dir zu bleiben und so authentisch zu sein, dass der Funke überspricht. Und dann ist es egal, ob du er übersprichst. Das glaube ich in dem Fall richtig, dass er überspricht, also dass er Menschen erreicht. Nicht nur überspringt, überspricht. Und dann ist es egal, ob du dich versprichst oder vielleicht nochmal nach einem Wort suchst, weil du da jemanden siehst, der authentisch ist und der echt ist. Ah wunderbar.
00:13:09: Also da muss ich sagen, da bin ich voll bei dir, weil das ist etwas, was ich oft von eigentlich wirklich tollen Menschen gefragt werde, die aber unerfahren sind vor der Kamera. Was passiert, wenn ich mal tatsächlich, mich verspreche, vor der Kamera oder eine falsche Mimik habe oder sowas. Keine Ahnung, was ist das? Ist das schlimm? Oder wenn ich vielleicht mal eine falsche Mimik mache, vielleicht bewusst oder unbewusst und wenn ich den Menschen dann sagen darf, passt auf, das ist genau das, was man an euch liebt. Nicht dieses Gekünstelte, sondern wirklich euch so erleben zu dürfen, wie ihr seid. Und in dem Moment fällt eigentlich so die erste kleine Hürde von den Schultern und man merkt, dass die Leute sagen, ach ja, also ich sag dir das Beispiel, ich kann das ruhig mal am Rande erwähnen, ich bin leidenschaftlicher Tennis Spieler und wenn es dann mal in einem Turnier, in einem Turnierspiel nicht so funktioniert, dann gibt es immer wieder einen Mannschaftskollegen, der dann am Rand steht und sagt so, jetzt vergiss einfach mal das Tennis spielen, jetzt spiel einfach mal einen ganz lockeren Ball. Und auf einmal komme ich in den Flow. Wenn dieser Druck weg ist, dieser eigene auferlegte Druck Und genau das kannst du adaptieren meines Erachtens auch bei uns im Berufsfeld oder ähnlichem.
00:14:19: Siehst du das ähnlich? Total. Unterschreibe ich. Das ist aber auch das Schwierigste, finde ich, dieser eigene Erfolgsdruck. Weil von zehn Leuten wird es immer zwei geben, die dich lieben, Drei haben gar keine Meinung und vier finden dich doof, egal was los ist. Das ist mir bewusst, aber es ist dann trotzdem nicht... Das ist was anderes, weil klar, jeder hat ja auch einen Anspruch. Und ich habe auch einen Anspruch an mich selbst und der muss sich nicht gleichen mit dem, was dein Anspruch ist, aber der fängt bei mir an, dass ich verdammt nochmal den Text sauber und deutlich durchbringe und nicht Stocke oder Hänger habe Und wenn ich den habe, dann ist der Druck schon da. Und dann denke ich, Mist, verdammt. Das ist dann als Schauspieler natürlich eher hinderlich, weil man ja sauber da durchgehen soll. Deswegen ist es immer wichtig, zu sagen, dass man ruhig ist und sich noch mal ansetzt und sagt, ich mach's nochmal. Deswegen ist eine Vorbereitung auch so wichtig. Ich glaube, dass du dich trotzdem besprechen kannst. Aber wenn du gut vorbereitet bist, also weißt, was du da machst, egal ob als Moderator, als Moderatorin, als Schauspieler, als Schauspielerin oder auch wo auch immer du bist, je besser du vorbereitet bist, desto eher kann auch was passieren, weil es fängt dich auf, es fängt dich Netz auf. Und das ist immer noch mal was anderes vor der Kamera beim Drehen als Schauspieler sicherlich, aber oder auch bei einer Live-Moderation, aber die Vorbereitung hilft dir auch im Falle eines Falles ruhig zu bleiben. Und viele Merkwürde sind weniger vorbereitet oder ruhen dann ganz oft. Und manchmal bist du vielleicht auch übervorbereitet. Das war ganz schlimm. Ich weiß nicht, wie es dir geht, wenn du mal einen Drehtag hast und an ein Set kommst, wo du ein Team hast, was sich unglaublich gut kennt, schon, weiß ich, Wochen miteinander verbracht hat und du kommst dann so als Neuer oder als Neue da an und dann wirst du natürlich beäugt. So und ich wurde mal abgeholt an einem Freitag um 10 Uhr, 30, war um 11 Uhr am Set und ich hatte, weiß ich nicht, 10 Sätze oder 5 Sätze, ich weiß es nicht mehr. Und es war 40 Grad draußen, sehr heiß. Ich wurde gleich in den Trailer gesetzt und sie meinte, komm, zieh dich gleich um, geht auch gleich los mit dir. Und er so, okay umgezogen, fertig. Dann hieß es, nee, nee, hast noch Zeit, hast noch Zeit, alles klar. Ja, aber ich steig im Trailer, wo es irgendwie minus 10 Grad war, da geh ich doch bei 40 Grad raus. Schwitze ich die Klamotten voll oder nicht? Also es war ein Hin und Her. Dann hieß es, jetzt geht's los, jetzt geht's los. Okay, okay, es geht los. Also nochmal Fokus, los geht's. Nochmal Text gemacht. Nee, nee, vor dem Mittagessen wird's nichts mehr. Also Mittagessen, dann habe ich doch ein bisschen was gegessen. Nicht viel, weil ich will nicht träge werden, das war ja so heiß draußen. Dann hieß es ja Nachmittagessen geht gleich los. Okay, Nachmittagessen geht gleich los. Also von 11 Uhr ging das die ganze Zeit hin und her, hin und her. Und natürlich war ich so aufgebraucht, dass ich um 17.30 Uhr, als es dann hieß, jetzt bist du dran. Und das ist klar, die wollten ins Wochenende, die Szene mit mir war die letzte. Jetzt sollte ich auch funktionieren. Er war auch sehr nett, der Regisseur. Ich setzte mich da ran. Ich dachte, okay, jetzt bloß keinen Fehler machen. Die wollen hier ins Wochenende. Gucken mir die Kollegen an. Hallo, hallo, guten Tag, guten Tag. Okay, wir machen fertig. Okay, Probe bitte und bitte. So, wir drehen, drehen, drehen. Hänger. Ach, mein Gott. Ich hatte so Nebenblicke von allen Kollegen, die gesagt haben, ah ja, typisch, so ein Onfänger. Hm, toll, super. Und da ruhig zu bleiben und da durchzugehen, das war für mich wie ein Spießrutenlauf. Das war ganz schlimm, weil ich immer den gemacht habe. Und ich habe mich natürlich dadurch noch mehr unter Druck gesetzt. Ich meine, es ging alles gut, am Ende war das alles gar nicht schlimm, aber ich war nicht so gut, wie ich hätte sein können. Und das will ich jetzt nicht darauf schieben, dass ich da seit 11 Uhr warte. Ich war die ganze Zeit auf Hab 8 und von 11 Uhr bis 17.30 Uhr auf Hab 8 zu sein, das ist auch eine Energiegeschichte.
00:18:41: Ja, ja, ja, aber du wirst lachen. Genau das ist das, wofür ich dir schon jetzt ganz ganz herzlichen Dank sage, nämlich dass du deine Erfahrung, genau dieses Empfinden und deine Erkenntnisse, die du selber sammeln durftest als professioneller Schauspieler, den wir wirklich alle lieben, dass du auch tatsächlich auch solche wirklich menschlichen Empfindungen und auch Erlebnisse hast. Das ist ganz toll und ich glaube, das freut auch unsere Zuhörer. Ich darf dir sagen, ganz kurz um das mal aufzugreifen, ich hatte gestern und das liebe Zuhörer könnt ihr auch mal bei uns auf dem Podcast gucken, ich hatte gestern die tolle Julia Luciani, eine Kinderbuchautorin. Ein ganz, ganz tolles Gespräch hatten wir gehabt und Julia ist als Komparsin unterwegs. Im Raum München, also nicht Berlin, sondern München hat sie sich bei der Agentur gemeldet und hat sich da listen lassen. Und sie ist unterwegs und sie hat auch gesagt, wenn man das jetzt, und das sagt sie auch in dem Interview oder das Gespräch, was ich mit dir hatte, dass diese Wartezeiten am Set, dass man die als Außenstehender ja überhaupt nicht auf dem Schirm hat. Wie hat sie so schön gesagt, pass auf, dann kriegst du als Komparse noch gesagt, da darfst du nicht essen, da musst du nicht stehen, da musst du weg und so weiter und so fort. Also das sind so die Erlebnisse, die ihr merkt schon, diese TV, Film, Schauspielwelt, auch Theaterwelt ist eine Welt mit ihren besonderen Herausforderungen, auch Gesetzmäßigkeiten vielleicht und die man hat. Aber ich muss dir sagen lieber Nikolai, Ich liebe sie trotzdem. Also es ist schon was feines. Also wenn du gutes Team am Set hast oder wie auch immer. Das sind so Momente, die mir unwahrscheinlich gut wohnen. Und wenn du dann ein Set um dich rum hast oder ich Teil des Sets bin und andere beruhigen darf. Das ist einfach wunderbar. Es ist so facettenreich, was wir haben. Jemanden mit unserer Erfahrung, mit unserer Tonalität, mit der Stimme, mit der Modulation vielleicht auch wieder auf Spur zu setzen. Ich liebe das einfach. Also das ist wirklich was ganz, ganz Fantastisches. Ja, das große ist auch. Ich finde, drehen ist sowieso, ich meine,
00:20:35: liebe Theater ist auch was was Schönes, nur leider hat Theater in der heutigen Zeit... Also so einen Film nimmt man ja ganz anders wahr, ne? Das ist audiovisuell. Du sitzt meistens, wenn du dann sitzt, vielleicht zu Hause auf deiner Couch, du machst es dir gemütlich und die Kamera durch einen Raum und geht an den Darsteller oder die Darstellerin ganz nah ran und wenn nur das Auge zuckt, erschrecken wir uns. Oder wenn die Tränen kommen, weinen wir auch. Das ist natürlich ein ganz anderes Abholen als im Theater. Das muss man schon sagen. Nur umso schöner finde ich es natürlich, dass man im Theater die Leute da auch noch mal abholt und es dann vielleicht sogar schafft, sie in der Zeit, die sie da sind, so auch ihren Alltag vergessen zu lassen. Dann ist das schon sehr stark. Nur ein bisschen schade, dass die Beachtung natürlich eine andere ist als im Film. Und für mich ist Film auch immer, also wenn ich inszeniere oder produziere im Theater, dann sehe ich das immer auch wie eine große Produktion. So mache ich auch Filme. Wir sind immer ein großes Team. Und egal ob hinter oder vor der Bühne bist oder hinter oder vor der Kamera, wir sind immer ein Team. Weil ich glaube so an Energien. Bist du mit guter Energie rein, wirst du am Ende auch den Zuschauer treffen. Und wenn der gut berührt ist,
00:21:53: dann hat der dann auch eine bessere Erfahrung. Aber was das Tolle ist, dass du wirklich aus dem Leben sprichst. Das sind solche Kleinigkeiten Und neben diesen Momenten, diese wunderbaren Momente dann wieder zu erfahren, dieses Gleichgewicht, was wir erleben dürfen oder aus dem wir wachsen, das schätze ich wirklich fast jeden Tag. Also ich darf nicht wie du jeden Tag vor der Kamera stehen, das kann ich nicht, aufgrund meines Berufes, da ich auch noch im Bereich Unternehmens- und PR-Beratung tätig bin. Aber es sind Momente, wo ich unwahrscheinlich auftanken kann. Persönlich. Das ist etwas, das nimmt mich einfach mit. Sag mal, dieses authentische Auftreten, was du angesprochen hast, Wenn man das jetzt mal kurz auf die Zuhörer vielleicht adaptieren kann. Wir haben jetzt gesagt, pass auf, auch wir haben unsere Herausforderungen, das haben jetzt alle wahrgenommen und das glaube ich ist auch eine tolle Erfahrung, die man so wahrnimmt. Was würdest du denn jetzt zum Beispiel den Zuhörern mal so ein bisschen mit auf den Weg geben? Vielleicht mal so einen kleinen Tipp am Rande. Wenn es für sie bedeutet, pass auf, nehmen wir mal die Businesswelt, in der ja heute irgendwo alle von uns unterwegs sind. Wir alle müssen unsere Brötchen verdienen. Jetzt ist es so, dass Arbeitgeber heute auch teilweise erwarten, dass man mal in Videos präsent ist, dass man das Unternehmen präsentiert, ob in Videocalls oder wo auch immer. Aber so dieser erste Schritt vor die Kamera, um das zu erleichtern. Was würdest du empfehlen? Ich spreche jetzt nur mal eine kleine Idee an und zwar authentisches ja, okay prima, aber wir haben ja auch von dir gehört, wie jemand gut spricht oder ähnliches, die Modulation stimmt, wenn die Vorbereitungen stimmen. Würdest du empfehlen, dass man sich jemanden begleitend vielleicht an die Hand nimmt, der einen in diese Sprachwelt ein bisschen mit rein nimmt oder die eben das näher bringt, wie artikuliere ich mich von der Sprache her oder sagst du in dem Kontext würde ich sagen brauchen wir nicht, lieber authentisch.
00:23:45: Das ist eine gute Frage und gar nicht so einfach, finde ich, zu beantworten. Ich mache das mal anhand eines kurzen Beispiels. Klar, ich bin seit ungefähr 35 Folgen bei einem wunderschönen Hörspiel dabei. Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen, die neuen Fälle, so heißt es. Sehr gut übrigens, darf ich erwähnen. Vielen Dank. Und das macht mir wirklich viel Spaß. Und ich kann mich aber noch erinnern, als ich das erste Mal von einem Regisseur gefragt wurde, ob ich das übernehmen will. Ich bin die zweite Hauptrolle da, an der Seite von Bernhard Vollbrecht. Und wirklich schöne Hörspiele sind sehr schön geschrieben. Ich war wahnsinnig, also ich hatte im Sektor Hörspiel noch sehr wenig Erfahrung. Ich wusste durch die Synchrontätigkeit, dass ich irgendwie sprechen kann. Aber Hörspiel ist nochmal was anderes. Es ist jetzt kein Hörbuch, wo du eher vorliest, sondern es ist ein Hörspiel, also ein Spiel für die Ohren, für die Sinne. Und es war ganz einfach. Und ich weiß, ich habe mich da sehr, sehr schwer getan. Und was mir aber geholfen hat, war tatsächlich, ich habe mir andere Hörspiele angehört, habe gehört, wie machen es andere und habe daraufhin auch noch mal geguckt, wo kann ich noch mal mit meiner eigenen Stimme, in dem ich mich selbst aufgenommen habe, spielen. In dem ich mir selber zugehört habe und mir auch die Frage gestellt habe, glaube ich mir oder glaube ich mir nicht. Jetzt ist das mein Weg. Es ist so ein bisschen wie, ich hatte mal eine Freundin, die war sehr, das ist eine Schauspielkollegin, die war bei jedem Schauspielworkshop, den du dir vorstellen kannst. Und meistens von Amerikanern, die sozusagen hier nach Deutschland kamen und dann auf ihrem Werbezettel beschrieben haben, ja sie haben schon mit Leonardo DiCaprio und mit dem anderen und dem und dem gespielt. Und dann habe ich sie gefragt und habe gesagt, okay, ich verstehe, aber ein Workshop ist ja meistens auch so, dass du dich nach einer kurzen Zeit dem jeweiligen Coach, demjenigen oder derjenigen, der das quasi leitet, anvertraust. Also du hast ein Wochenende gebucht für ein paar hundert, paar tausend Euro, wie auch immer und nach einer gewissen Zeit ist das Vertrauen sozusagen geschaffen. Das ist meistens so nach 20, 30 Minuten bist du in diesem Team, du kommst an und probierst dich aus. Das heißt, die Fallhöhe ist relativ gering. Da habe ich gesagt, das ist, warum du das machst. Und es ist auch vielleicht genau dein Weg. Aber überleg doch mal, ob du, und heute ist das alles möglich, du kannst ein Handy nehmen, du kannst einen YouTube-Kanal gründen, du kannst deinen eigenen Film hochladen und du wirst dann natürlich offen für Kritik. Also du bist kritikanfällig. Das heißt, fremde Menschen sehen dich. Du kannst auch, es gibt in jeder Stadt oder nebenbei auch freie Theatergruppen, mit denen auf die Bühne gehen. Du kannst zwar selber was auf die Beine stellen. Und da war sie so ein bisschen zögerlich und verängstigt und meinte so, na ja, ich weiß nicht, ich will nochmal. Dann sag ich, du, das ist dein Entscheiden, das ist auch richtig. Ich glaube, ich für mich habe für mich entschlossen, Ich liebe die Praxis und ich finde, Theorie ist wichtig und gut. Ich kann mir aber fünf Bücher durchlesen und werde es immer noch nicht begreifen. Wenn ich aber auf die Bühne oder vor die Kamera gehe und einfach mal mache, werde ich vielleicht hinfallen. Und das ist natürlich auch schwierig, weil vielleicht dann kein Folgeauftrag kommt. Aber die Art, die ich in dem Moment gesammelt habe, ist so wichtig für mich persönlich. Und jetzt kommen wir zu der Frage zurück, die du hattest. Es ist natürlich immer ein bisschen auch, wer ist da? Weißt du, wenn ich jetzt Politiker bin oder ein Unternehmen leite, dann kann ich nicht einfach sagen, ich mach jetzt mal, weil die Fallhöhe ist zu groß. Und da würde ich mich schon immer an einen Profi wie dich zum Beispiel wenden und sagen, du ich brauche mal deine Hilfe. Aber es schadet ja trotzdem für dich zu Hause auch mal dich aufzuzeichnen vom Spiegel. Mal bestimmte Gestiken. Sehr gut. Ja, ja. Glaub ich mir die Geste ist jetzt bin ich das. Es gibt und dann höre ich auch auf mit dem Beispiel. Es gab mal ein Coaching was ich gemacht habe. Das fand ich ganz spannend. Da habe ich es mitgemacht. Das nannte sich Casting-Coaching. Da ging es darum, in einem kurzen Interview, und das ist meistens so, das kennen vielleicht einige HörerInnen, die als Schauspieler oder Künstler arbeiten, dass bei einem Casting, das kennst du auch, wenn man sich kurz vorstellen soll. Und ich selber habe auch mal als Caster gearbeitet. Und was ich ganz spannend fand, dass von zehn Leuten, vor allen Dingen gab es acht, die kamen rein und haben, das ist mir aufgefallen, bei Müttern, die gerade Mütter geworden sind, das ist ja auch ein Riesenereignis, oder auch bei Schauspielkollegen, die gerade was ganz Tolles erfahren haben oder einen dicken Abschluss. Die haben dann sehr lange über dieses Thema Mutter oder über ihren Abschluss geredet. Und das ist was total Schönes. Aber wenn du, gerade auch bei der Werbung, hast ja nur diese kurze Aufmerksamkeitsspanne, die du als Klient oder die ich als Schauspieler oder Schauspielerin habe, um mich zu verkaufen. Das heißt, ich bin dann als Produkt da und verkaufe mich. Was ich sagen will ist, sei freundlich, ehrlich und bring mir das rüber, was du, was du, du sollst doch gekauft werden. Und es ist total schön, dass sie Mutter geworden ist, habe ich dann immer gesagt. Aber du hast jetzt von diesen, sagen wir mal, zwei Minuten, die du dich vorstellen sollst, eine Minute 50 damit verbracht, wie schön es ist Mutter zu sein. Und das ist total toll, das weiß ich. Also kann ich nicht beurteilen, aber das ist für dieses Produkt vielleicht Hindernis. Da ging es nicht um ein Mutterprodukt, sondern um was ganz anderes, was da beworben werden sollte. Und ich habe gesagt, erzähl das in einem Nebensatz, vielleicht auch in zwei oder drei, aber du bist vordergründig Schauspielerin. Und wenn man das jetzt auf das münzt, was du gefragt hast, du bist Politiker, du bist Unternehmensführer, du bist Geschäftsführer, sag, Dafür stehst du, du leitest dieses Unternehmen. Du gehst da rein. Du sollst auch Vater sein und darfst auch gerne zwei, drei Nebensätzen erwähnen. Aber in erster Linie bist du mein Geschäftsführer. Ich bin dein Angestellter.
00:30:02: Und als solcher nehme ich dich ja in erster Linie wahr. Dass dann auch noch was Menschliches mit ist, dass er sagt, er ist Vater oder Mutter, finde ich total richtig und gut. Aber es darf nicht das Hauptthema sein. Ja, ja, ja. Das Hauptthema sein. Ja, und Das ist das, was ich auch öfters gefragt werde und ich glaube da bin ich jetzt auch mal auf deine Info gespannt oder dein Feedback gespannt. Natürlich gibt es heute unterschiedliche Möglichkeiten auf welchen Portalen du dich präsentierst. Auch vielleicht zu welchen Themen. Ist das mehr im privaten Kontext oder ist es im geschäftlichen Kontext? Sprechen wir mal kurz einfach von LinkedIn, dieser Business-Plattform. Klar ist, wenn ich dort mit Videos präsent bin, ist der Fokus natürlich ein anderer. Der sollte ein anderer sein, wenn auch dort natürlich die Empathie eine Rolle spielt, das Rüberkommen, die Strahlkraft, ganz klar. Wenn ich dann natürlich vielleicht einen privaten Channel auf anderen privaten sozialen Medien habe, ob das jetzt ich sag mal exemplarisch Facebook, Instagram oder wo auch immer ist, ja. Oder auch TikTok ist ja heute auch so ein Thema. Bist du auf TikTok? Kurze Randfrage? Tja, Tatsächlich, weil mich so neue Technik immer interessiert und fasziniert.
00:31:06: Ah, okay. Und natürlich ist das heute als Künstler wesentlich einfacher sich zu präsentieren anhand dieser ganzen sozialen Foren. Ich weiß nicht, ob ich vielleicht schon nicht mehr in die Zielgruppe von TikTok gehöre.
00:31:23: Nein, aber ich finde, ich finde es toll, dass du dich diesen Medien stellst, dass du dich damit befasst, weil es ist auch so eine Frage, die ich oft von Unternehmern gestellt bekomme, ist TikTok oder sind diese Plattformen für unser Unternehmen geeignet? Jetzt mal vom Thema Datenschutz mal ganz abgesehen. Das ist ein ganz, ganz wichtiges Thema in der Unternehmerlandschaft oder in der Businesslandschaft. An das viele leider nicht denken, wo ich auch immer mal ein klein wenig noch ein paar Ideen reinreichen kann und sage, überlegt das bitte mal im Vorfeld. Aber das sind so Punkte und dennoch muss ich sagen, ist diese Medienvielfalt, wie wir sie heute haben, ja ein ideales oder ein irres Transportmittel, um heute Reichweite zu erzielen.
00:32:01: Du sagst gerade was Spannendes. Ich finde nur, du bist natürlich auch angreifbarer dadurch. Es gibt so viele Spiele von KollegInnen, die sagten, naja, so Leute wie Daniel Brühl oder Mr. Belushi oder es gibt ja noch ganz andere Hollywoodstars, die sind nicht so Social Media affin oder gehen gar nicht so oft rein. Da hab ich gesagt, Ja, das ist ja in erster Linie auch erstmal deine persönliche Entscheidung. Und B, ich persönlich, für mich habe entschieden, diese Sichtbarkeit, die du da haben kannst, ist dennoch sehr nutzvoll und auch gut. Du machst dich angreifbar, du machst dich natürlich sehr präsent. Du polarisierst im schlimmsten Fall oder am besten Fall, je nachdem. Du kannst aber auch es für dich nutzen, während du vielleicht vor einigen Jahren noch teure Marketingagenturen in Auftrag geben musstest, um ein bestimmtes Thema, mal eine Meinungsumfrage zu starten, kannst du heute mit deiner Crowd, mit deinen Followern schon ein Meinungsbild dir geben und das mal multiplizieren. Dann hast du auch ein wichtiges Fundament und das kriegst du sogar kostenlos. Also man sollte schon aufpassen. Es gibt so ein paar Punkte, die ich persönlich nicht mache im Internet. Also ich äußere mich selten politisch, weil ich glaube, das ist wichtig. Also ich für mich, weil das ist meine Meinung, die geht, wenn allenfalls meine Freunde was an und da tausche ich mich. Ich bin sehr vorsichtig, privates, nur das, was ich wirklich überwache. Ich habe auch meine Erfahrungen gemacht, die nicht gut waren im Internet. Ich kenne Menschen, die richtig schlimm gestalkt wurden und wo auch Unwahrheiten im Raum standen, die nicht einfach mal eben so wegradiert wurden. Das muss man auch sagen. Ich bin da vorsichtig, aber ich sehe das trotzdem noch offen. Ich glaube, wenn du dir eine gewisse
00:34:07: Offenheit dann ist das ein richtig tolles Forum, dich auszuprobieren und zu gucken. Sehr schön, wunderbar. Also danke, danke, danke für deine persönlichen Erkenntnisse. Das ist wichtig, weil das ist wirklich eine Frage, gehe ich auf diesen Medien heute online, werde ich sichtbar, werde ich hörbar? Was ist für dich eigentlich so oder welchen Stellenwert haben für dich jetzt, ich meine wir befinden uns jetzt gerade in einem Podcast, die Hörbarkeit, Wir beide sind Sprecher, darf ich sagen. Aber das Thema Hörbücher, E-Books, diese ganze digitale Welt, Videos. Wenn du so eine kleine Schwelligkeit für dich setzen würdest, so einen Stellenwert, Kannst du sagen, unter meinen Top 5 würde ich sagen, habe ich jetzt im ersten Punkt den, im zweiten nutze ich den in meinem Alltag vielleicht vermehrt oder den. Hast du da für dich irgendwie so ein Ranking persönlich oder sagst du das ist dynamisch?
00:35:00: Dynamisch ist es auf jeden Fall. Wenn du mich jetzt fragst, mit welchen Social Media Foren ich auf jeden Fall arbeite, das ist sicherlich LinkedIn. Das finde ich total spannend. Ich finde, das ist so die, obwohl ich kein vollzahlendes Mitglied bin, gibt es dir schon so viele Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu treten. Das finde ich wahnsinnig modern und toll im Gegensatz zum Beispiel zu Xing. Xing finde ich fast schon altbacken, muss ich böse sagen. Ich bin da trotzdem mit einem, wie sagt man, Normalprofil angemeldet. Basisaccount. Basisaccount, so heißt es. Aber ich weiß, ich bin auch noch immer, weil es das größte Social Media Forum ist, auch auf Facebook zugange. Aber ich muss sagen, mir macht auch Instagram noch Spaß. Also ich bin jetzt da nicht erpicht, Follower zu machen und ich muss auch nicht ständig mein Essen posten, aber mir macht das Spaß. Auch das ist ja in Ordnung, jeder soll das posten, was er richtig ist. Es gibt ja ganz viele Sachen. Ich bin aber auch auf TikTok und trotzdem... Und das hat natürlich auch zur Folge, dass es vielleicht dann auf manche... Und da arbeite ich auch noch an mir, so eine Art Corporate Design Wiedererkennungswert heraus zu kristallisieren. Das fällt mir noch schwer, weil ich glaube, und das möchte ich noch kurz sagen, ist, dass das, also entweder nutzt man das wirklich nur aus privaten Gründen, weil es Spaß macht und man hobbymäßig da beteiligt ist oder man sagt, man geht damit auch beruflich um und das ist so ein bisschen meine Krux. Ich bin so halb verarscht, halb beruflich und darf durch vermischen ein bisschen was.
00:36:49: Ich darf dir gestehen, das gleiche Problem habe ich auch. Ich muss sagen, ich bin auf Facebook. Ursprünglich war es gedacht zur Namenssicherung, aber nichtsdestotrotz, ich poste dort alles, was du auch über mich in der Presse lesen kannst. Das ist das wichtigste. Richtig private Sachen wirst du von mir dort nicht finden, auch nicht auf Instagram. Das ist meine persönliche Entscheidung, aber die Menschen, die mich wirklich kennen und lernen und schätzen, die wissen, wie sie mich erreichen. Und ich bin zum Beispiel noch jemand, darf ich dir sagen, der, wenn ich weiß, dass jemand Geburtstag hat, greife ich zum Hörer und rufe an. Jetzt nochmal ganz kurz als Fazit nochmal. Ich werde öfters gefragt, was soll ich machen? Soll ich mit Videos rausgehen, Öffentlichkeit erreichen, also mit Sichtbarkeit auch, mit Hörbarkeit gepaart? Oder Ist es aufgrund des Tiefgangs vielleicht tatsächlich der Podcast, über den ich hörbar sein sollte? Vielleicht mit manchen Themen. Ich denke mir mal an das Thema Halbwertszeit zum Beispiel. Instagram ist extrem kurzlebig, Facebook auch. Das ist dieses Wisch und weg, Die Mentalität, die man vielleicht nicht in allen Bereichen liebt und schätzt. Nicht jeder, vielleicht ich persönlich, muss sagen, ich bin auch vielleicht ein bisschen tiefgründiger Mensch. Also ich sage, ich möchte auch ein bisschen mehr dazu erfahren. Wie jetzt zum Beispiel in unserem Gespräch. Also ich glaube, Da können einige jetzt schon viel von mitnehmen und die sind ja sehr, sehr dankbar dafür. Vielleicht ganz kurze Frage von mir. Wie kann man dich denn erreichen? Ich habe gesehen, du hast übrigens eine schöne neue Homepage. Über die kann man, wenn man Kontakt aufnehmen möchte, glaube ich auch mit dir Kontakt aufnehmen. Oder geht das nur über deine Agentur oder wie machst du das? Nein, also wo fange ich an? Das waren so viele schöne Fragen, die so zusammengefasst
00:38:23: klingt ganz toll. Also ja, ich habe über Matthias Klopp, der hatte mir die Homepage da gemacht. Das war wirklich also es war eine gute göttliche Fügung. Der betreut auch die anderen Seite. Der macht meine Seite. Da kann man auf jeden Fall persönlich mit mir in Kontakt treten. Man kann das über die Facebook, Instagram. Das bin alles ich auch persönlich. Und ich liebe den Austausch. Ich liebe Menschen und ich mag das auch. Da bin ich ja da auch bei den Social Foren, dass man sich austauschen kann. Ich finde es auch wichtig, dass es noch so ist, weil vielleicht nur das noch kurz am Rande ist. Es ist ja sozusagen Ich wundere mich, dass nicht viel mehr noch auf die Straße gehen. Ich bin selber fasziniert auf auf beiderseitiger, auf beidenseitigen Gefühlsebenen, sowohl erschreckend aber auch völlig beglückt. Dieses ganze KI, also diese künstliche Intelligenz, ja? Ja, ja, ja kommt ja was auf uns zu was als sprecher aber auch in den bereichen des des designs auch im journalistischen bereich also da und das jetzt nur noch der der anfang Und das sehe ich aber mittlerweile auch als Chance, weil ich glaube, dass Menschen immer gern mit Menschen agieren. Und bei allen Hilfsmöglichkeiten, die uns die Technik zukünftig auch offerieren wird und sicherlich auch den ein oder anderen Arbeitsplatz revolutionieren wird, das wird passieren und ich glaube, das wird schneller kommen, als wir alle denken, ist die Interaktion zwischen zwei Menschen immer noch das größte und darum glaube ich auch so das Theater, Film, Fernsehen und alles was mit mit Menschen zu tun hat. Auch ein Podcast, wo man eine menschliche Stimme hört, auch wenn die KI schon so weit ist, dass sie das gut imitiert, nicht sterben. Und da bin ich fest von überzeugt. Das wird einen großen Teil von uns einnehmen und auch mit uns arbeiten. Aber ich bin davon überzeugt, dass das Bestand hat und dadurch wir immer die Möglichkeit haben in Aktion zu treten. Und solange wir auch dieses Fünkchen Menschlichkeit nicht aufgeben, nämlich dieses Zudammen, wird das immer Bestand haben. Und deswegen gucke ich so sehr auf diese Zukunft, die uns da bald erwarten wird.
00:41:09: Aber ich darf dir sagen, genau das ist das, was uns beide glaube ich auszeichnet und was viele draußen auch sofort spüren, Das ist unser Wille der Menschlichkeit und des Miteinanders. Und ja, das ist einfach bei uns beiden auch gegeben. Deswegen, wir sind offen. Wir versuchen zu strahlen. Auch mit diesem Podcast, in dem ich dich ja heute begrüßen durfte. Vielen Dank für deine Teilnahme. Das muss ich dir ganz ehrlich sagen. Also du warst mir wirklich ein Herzensanliegen, dass wir beide jetzt mal zusammen einfach mal rausgehen und sagen, pass auf, hört zu. Ihr seid nicht alleine. Wir sind da. Wir sind auch Menschen. Wir sind Menschen zum Anfassen. Bleibt authentisch, bleibt menschlich. Den größten Stellenblatt in unserem Herzen sollten die Menschen haben. Und den haben wir, lieber Nikolai. Das wird sich nicht ändern. In dem Sinne nochmal ganz ganz herzlichen Dank. Und hast du noch ein kleines Schlusswort vielleicht zum Podcast? Ich danke dir für
00:42:02: die schöne Gesprächsstunde, die wir miteinander verbracht haben. Das ging schneller als erwartet. Schade, dass sie schon vorbei ist. Das hätten wir gerne vorher gemacht, weil das ist sehr labend. In der Westpom, das liebe ich. Es ist ein toller Austausch gewesen und ich hoffe natürlich, dass du so weitermachst wie bisher. Das macht echt Spaß. Man hört dir gerne zu. Ich hoffe auch, dass alle ZuhörerInnen da draußen auch genauso viel Spaß und Freude hatten und das auch noch weiterhin haben werden mit dir und deinem Podcast. Vielen Dank.
00:42:36: Sehr, sehr gerne. Es ist mir eine Freude. Also und sollte ich noch mal ein Thema haben aus unserer Szene, aus unserem Metier, Film, Szene, Cut oder wie auch immer, Dann glaube ich, dürfen wir dich nochmal gewinnen. Immer. Immer. Na wenn das nicht Lust auf mehr macht. In diesem Sinne wünschen wir euch eine wunderschöne Zeit. Bleibt gesund und munter, inspiriert und wissbegierig auf eurem Weg in die Sicht und Hörbarkeit. Bis es wieder heißt, so gesehen hörenswert. Euer Nikolaj Tegeler und Dirk Rabis. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
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